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Animus und Anima im Märchen

Neuerscheinung, erstmalige Auflage in Deutsch


Beim Interpretieren eines Märchens ist es wichtig, die Ausgangslage zu betrachten und sich zu fragen: Wer fehlt, um die Familie vollständig zu machen? Im Allgemeinen taucht die Gestalt, die anfangs nicht da ist, später in irgendeiner Form auf. Etwas geschieht im Verlauf der Geschichte und das, was unvollständig war, komplettiert sich. Am Anfang herrscht eine unbefriedigende Situation und das Märchen erzählt uns, wie die Vervollständigung zustandekommt.

Die Situation, dass eine Königsfigur eine Tochter hat, würde bei einem persönlichen Fall Anlass zu der Vermutung geben, dass wir es mit einem Vaterkomplex zu tun haben. Generell entwickelt sich der Animus aus dem Vater heraus. Zudem gibt es keine Mutter. In einer persönlichen Situation ist es in einem solchen Fall im Allgemeinen richtig zu sagen, dass wahrscheinlich eine Schwäche und Unsicherheit auf der weiblichen Seite existiert, die die Frau der Gefahr der Animus-Besessenheit aussetzt. Allerdings erzählt das Märchen keine persönliche Fallgeschichte. Die männliche Person ist nicht einfach der Vater; vielmehr wird ausdrücklich gesagt, dass es sich um einen König handelt. In Märchen ist dargestellt, was geschieht, wenn die Archetypen unter sich sind, das heisst, diese volkstümlichen Erzählungen bilden Prozesse im kollektiven Unbewussten ab, die viel grundlegender sind als bei einem persönlichen Material, das auf jenen Prozessen basiert (S. 9–10).

Umschlagbild : Barbara Hannah
Älterer Mann undadiert,
Frau mit Tracht, undatiert,
Bäuerin mit Tabakpfeife 1937,
Dudelsackpfeifer 1923

 

2024
Leinen gebunden,
124 Seiten
Herausgeber: Stiftung für Jung'sche Psychologie
Preis: CHF 32.– zuzüglich Portokosten
ISBN: 978-3-908116-83-7

Keywords: Marie-Louise von Franz, Animus und Anima, Tiefenpsychologie, Märchen, Interpretation

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